Rhenanus-Schüler erfahren neue Lernstrategien zur Prüfungsvorbereitung

schule„Wie – schon vorbei?“, fragt ungläubig die 14-jährige Charleen, als nach gut sieben Stunden der erste Trainingstag im Ostercamp der Rhenanus-Schule zu Ende geht. Insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 7 bis 10 des Haupt- und Realschulzweiges hatten das Angebot der Schule angenommen, sich während der Osterferien noch einmal intensiv mit dem Lernstoff zu beschäftigen, sich auf anstehende Abschlussprüfungen vorzubereiten und dabei auch neue Lern- und Übungswege auszuprobieren.

Wie Rektor Rolf Greiser als einer der fünf Trainer hervorhebt, wird sehr viel Wert auf die Schaffung einer positiven Lernsituation gelegt: Dies beginnt mit einem gemeinsamen Frühstück als Auftakt des Trainingstages und setzt sich fort mit Übungen zur Entwicklung von Vertrauen und Selbstvertrauen. „Ganz wichtig ist uns die mentale Vorbereitung“, erläutert Greiser, „wir zeigen den Schülern, wie sie mit Atemübungen und Entspannungstraining einen höheren Grad an Konzentration erreichen. Dazu vermitteln wir ihnen Techniken der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson, die man in jeder Situation unkompliziert und für andere unauffällig, aber äußerst effizient einsetzen kann.“ Energizer- und Kooperationsübungen helfen ebenfalls beim Aufbau einer positiven Lernsituation. Aufgrund von Probearbeiten, die vor den Osterferien geschrieben wurden, weiß obendrein jeder der Trainer genau, wo die fachlichen Schwächen der einzelnen Schüler/innen liegen. Er stellt ihnen dazu Ordner zusammen, die auf sie zugeschnittene Übungsangeboten enthalten. Diese bearbeiten sie individuell im eigenen Tempo oder in Kleingruppen. Dazu können sie Informationen von den Trainer erfragen, aber auch am PC recherchieren. Diese enge Betreuung erhöht die Selbstsicherheit der Schüler/innen, die das Gelernte angstfrei anwenden können. Greiser ergänzt: „Wir wollen die Schüler aus der üblichen Lernsituation herausholen. Dazu lassen wir sie beispielsweise auch zu zweit am Flipchart üben – oder sie sollen verschiedene Lernzugänge ausprobieren, um herauszufinden, was für ein Lernertyp sie sind. Das kann dann so aussehen, dass sie sich im Gelände bewegen, um bestimmte Lerninhalte zu memorieren.“

In diesem Jahr wurde das Ostercamp erstmals auch von der Gruppe der syrischen Flüchtlingskinder besucht, die an der Rhenanus-Schule betreut werden. Lehrerin Michaela Gallrach berichtet, dass den Kindern unter anderem beigebracht wird, sich auf Deutsch in Alltagssituationen – etwa im Rathaus oder auch in den Geschäften der Stadt – zu verständigen. So lernten sie, im Baumarkt Farbe und Materialien einzukaufen, um Wände in den Fluren der Schule künstlerisch gestalten zu können. „Den einen oder anderen syrischen Schüler haben wir dabei erstmals von Herzen lachen hören“, berichten Gallrach und Greiser. „Das war beglückend.“ Das Cafeteriateam der Schule zauberte jeden Tag ein hervorragendes Frühstück und auf Anregung eines syrischen Schülers am letzten Tag ein Gericht aus seiner Heimat mit dem Namen „Persische Reitersuppe“.