Lebens- und liebenswertes Bad Sooden-Allendorf

lebens-und-w-1Im Juli diesen Jahres sah es noch ziemlich düster für die Stadt Bad Sooden-Allendorf aus, denn Prognosen prophezeiten bis zum Jahr 2040 einen stetigen Rückgang der Bevölkerung voraus. Der demografische Wandel schien also auch hier auf dem Vormarsch zu sein. Doch die negativen Vorhersagen sollten nicht recht behalten, denn schon im August mussten die Zahlen wieder revidiert werden. Stattdessen wird nun davon ausgegangen, dass die Anzahl der Einwohner bis 2025 erst einmal steigen wird.
Zum Jahreswechsel 2014/15 waren knapp 8.500 Einwohner mit Hauptwohnsitz in der Badestadt gemeldet. Hinzu kommen noch einmal 395 Nebenwohnsitze. Somit ist die Bevölkerungszahl im Jahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 1,35% gestiegen. Was zunächst nicht viel erscheinen mag, wird als äußerst positive Bilanz besonders im Verhältnis zu anderen Gemeinden innerhalb des Werra-Meißner-Kreises deutlich. Nur die Städte Sontra, Ringgau und Witzenhausen konnten noch einen höheren Bevölkerungszuwachs verzeichnen. Viele andere Orte haben jedoch tatsächlich mit einem Rückgang ihrer Einwohner zu kämpfen.
Von den 2015 insgesamt 662 Zugezogenen handele es sich nur bei einer sehr geringen Zahl um Flüchtlinge, so Bürgermeister Frank Hix. Stattdessen seien es vor allem junge Menschen, die im Zuge ihres Studiums an der Fachhochschule im Ortsteil Bad Sooden ihren Hauptwohnsitz anmelden. Derzeit macht der Anteil der 18- bis 27-Jährigen rund 12% der Gesamtbevölkerung aus und liegt damit über dem Durchschnittswert des gesamten Werra-Meißner-Kreises. Neben den inländischen kommen vor allem auch Studenten mit chinesischer Staatsangehörigkeit zu uns, um hier ihr Studium zu absolvieren. Und auch das Sportinternat, das der Rhenanus-Schule direkt angeschlossen ist, läuft inzwischen wieder sehr gut. Von den insgesamt 24 Unterbringungsplätzen sind derzeit 22 belegt.
Ein verstärkter Zuzug konnte außerdem von jungen Familien verzeichnet werden. Dies zeigt sich insbesondere in der Erweiterung der Neubaugebiete. Sowohl Familien aus dem Ort als auch von außerhalb entscheiden sich dazu, hier ihr neues Eigenheim zu errichten. Dies ist eine Entwicklung, die sich ebenfalls in den Prognosen abzeichnet. Die Altersgruppe der 27- bis 40-Jährigen machten im Jahr 2015 noch einen Anteil von 11,33% aus. Im Jahr 2025 soll der Anteil bei über 20% liegen. Ein Aspekt, der Bad Sooden-Allendorf für Familien so attraktiv macht, besteht sicherlich in dem guten Bildungsangebot. In nur wenigen Städten dieser Größe besteht für den Nachwuchs die Möglichkeit, in ihrem Heimatort ihren kompletten Bildungsweg zu durchlaufen. Von der Klebens-und-w-2inderkrippe bis zum Abitur sind vor Ort alle Einrichtungen vorhanden und die Stadt setzt sich dafür ein, dass das auch so bleibt. Um die Betreuung der Kleinkinder auch in Zukunft gewährleisten zu können, sind zunächst die Erweiterung des Kindergartens „Werrawichtel“ um eine Krippe sowie des katholischen Kindergartens um eine weitere Gruppe für Kinder über drei Jahren geplant. Aber auch die gute Anbindung an den Arbeitsplatz ist für diese Bevölkerungsgruppe natürlich von großer Bedeutung. Während vor allem die örtlichen Kliniken eine Vielzahl von Arbeitsplätzen bieten, sind dank der guten Verkehrsanbindung über B27 und die nah gelegene A7 auch größere Orte wie Eschwege, Göttingen oder Kassel relativ schnell und bequem zu erreichen.
Zuletzt spielen vor allem die älteren Generationen eine große Rolle, da ihr Anteil wie in allen ländlichen Gemeinden auch in Bad Sooden-Allendorf sehr groß ist. Derzeit sind über 28% der Einwohner über 65 Jahre alt. Damit unsere Stadt in Zukunft für Senioren attraktiv bleibt, sind auch hier viele Projekte in Planung. Neben der Erhaltung des Seniorentreffpunkts soll außerdem am Schwanenteich im Stadteil Bad Sooden ein Wohnhaus eingerichtet werden, das für ca. 60 Personen barrierefreie Apartments bietet.
Das Leben fernab der hektischen Städte ist wieder gefragter und wie sich zeigt, ist auch Bad Sooden-Allendorf ein Ort, der sich den Bedürfnissen jeder Altersgruppe anzupassen versucht. Laut den aktuellen Prognosen scheint dies auch äußerst gut zu gelingen.
-Noelle Bölling-