Eigeninitiative sichert weiteren Betrieb

10-9Der bisherige Pächter hatte den zum 30. Juni auslaufenden Pachtvertrag für die Badestädter Tennishalle nicht verlängert. Ein neuer Pächter konnte für die im Eigentum der Stadt stehende Sporteinrichtung nicht gefunden werden. Ein Eigenbetrieb der Halle durch städtisches Personal ist unter dem Rettungsschirm aus Kostengründen nicht möglich. Der an der Unterführung Sooden Süd verkehrsgünstig gelegenen 40 Jahre alten Sportein- richtung drohte das endgültige Aus. Das durfte nicht der Weisheit letzter Schluss sein und so setzten sich die Verantwortlichen aus Sport und Politik zusammen und entwickelten ein Konzept für den weiteren Betrieb der Halle. Der Tennisclub Bad Sooden-Allendorf (TC BSA) fand mit dem ebenfalls am weiteren Betrieb der Halle interessierten Eschweger Tennisclub einen Kooperationspartner. Schon wenig später konnte die beiden Vorsitzenden Helmut Franke (TC BSA) und Frank Roth (TC ESW) dem Magistrat einen überzeugenden Plan für den Betrieb der Halle vorlegen und besprechen. „Vorrangiges Ziel für den Betrieb der Halle ist, die laufenden Betriebskosten von ca. 20.000,- Euro im Jahr einzuspielen, ein Gewinn wäre zu begrü.en,“ führt Helmut Franke aus. Er weiß, dass es hinreichend interessierte Tennisspieler aus dem Raum Eschwege – Meinhard – Witzenhausen – Uder – Heiligenstadt und natürlich auch BSA gibt, die die Halle in der Vergangenheit als „Winterquartier“ gerne genutzt haben. Diese Stammkunden garantieren mit einem Halbjahres-Abo für die Wintersaison einen Grundstock an Einnahmen. Weitere Einnahmen können durch den Verkauf freier Einzelstunden erwirtschaftet werden, hoffen die Verantwortlichen. Gleichzeitig werden die laufenden Kosten durch Einschränkung der Spielzeiten reduziert. Abgerundet wird das neue Konzept durch das Angebot eines Jugendtrainings. „Es macht wenig Sinn die Halle in betriebsschwachen Zeiten, in denen nur sporadisch gespielt wird, zu beheizen“, erklären die Clubverantwortlichen. Es sei also naheliegend die Spielzeiten einzuschränken. Derzeit ist Montag bis Freitag ein Spielbetrieb von 17:00 – bis 22:00 Uhr geplant. „Grundsätzlich ist die Halle für Jedermann offen,“ erläutern Franke und Roth weiter. Bei der Vergabe der Spielzeiten in diesem Zeitfenster hätten aber zunächst die Stammkunden Vorrang. Nach derzeitigem Stand sei das Interesse an Abos so gut, dass die laufenden Kosten für den kommenden Winter wohl gedeckt werden. Erfreulicherweise kann durch die gute Nachfrage und die Eigenleistung der Vereine im laufenden Betrieb der Halle auch der Preis für ein Abo ein wenig günstiger kalkuliert werden als in den Vorjahren. Sollte sich dieses Konzept bewähren ist selbstredend eine Ausweitung der Spielzeiten geplant, um möglichst vielen Tennisfreunden auch im Winter die Möglichkeit diesen schönen Sport auszuüben zu geben. Überhaupt soll das Angebot laufend dem Bedarf angepasst werden. Wesentlich Bestandteil für das Betreiberkonzept ist auch der neue Pächter für Gaststätte und Kegelbahn, Davood Rashenas, der die Küche ideal für eine Erweiterung seines bisherigen Betriebes, Davido’s Pizza Taxi nutzen kann. „Das Konzept der Sportverantwortlichen wird erfolgreich sind,“ ist er überzeugt und freut sich darauf Tennis- und Squashspieler und deren Begleiter mit kulinarischen Köstlichkeiten und erfrischenden Getränken zu moderaten Preisen zu verwöhnen. Auch Bürgermeister Frank Hix ist sicher, dass das vorgestellte Konzept erfolgreich sein wird. „Die Pläne haben im Magistrat sofort uneingeschränkte Zustimmung gefunden,“ weiß er zu berichten. „Wie in vielen anderen Bereichen auch gilt es in den schweren Zeiten der Haushaltskonsolidierung die Ärmel aufzukrempeln und Initiative zu ergreifen und nicht mutlos zu lamentieren. Derartige nachahmenswerte Initiativen werde ich im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten unterstützen wo es nur geht, damit unsere Stadt auch in Zukunft lebenswert bleibt,“ verspricht Hix.