Bier aus Banane, Reis und Hirse

Vortrag im Tropengewächshaus gibt Einblick in Braukunst

Hopfen ist einer der wichtigsten Bestandteile des Bieres. Allerdings gibt es zahlreiche weitere spannende Zutaten.

Bier aus Gerste und Weizen kennt jeder: Aber wie sieht es mit Bananen-, Hirse-, Reis-, Mais, Maniok- oder Kartoffelbier aus? Am Sonntag, 8. September, zeigt Agraringenieurin und Bildungsreferentin Ines Fehrmann in ihrem Vortrag, wie vielfältig die Bierbraukunst weltweit ist. Von 14 bis 15.30 Uhr erklärt sie, welche Pflanzen und Gewürze das beliebte golden schimmernde Getränk veredeln.
Bier ist ein Getränk, das durch Gärung aus stärkehaltigen Stoffen gewonnen wird. Bei der Herstellung verwenden die Menschen Würzstoffe wie Hopfen, aber auch Früchte, Kräuter oder Gewürze. Ergo: Bier kann auch aus anderen Zutaten als Getreide und Hopfen gewonnen werden.

Exotische Bierzutaten

Das weltweit bekannteste Bier aus alternativen Zutaten ist Saké, ein Reisbier aus Japan. Im Handel wird er häufig auch als Reiswein verkauft. Die Herstellung von Maisbier hat besonders in Südamerika eine lange Tradition. Ein bekanntes Maisbier ist das mexikanische Corona, das zudem mit Reis und Gerstenmalz hergestellt wird. Die Farbe des Biers kann stark variieren und hängt in erster Linie von der beim Brauen verwendeten Maissorte ab. Impala ist eine erst 2011 eingeführte Biermarke aus Mosambik und gilt als weltweit erstes industriell hergestelltes Bier aus Maniok. Es soll helfen, die Überproduktion der regionalen Bauern zu vermarkten und somit die lokale Wirtschaft stärken. In Ostafrika bezeichnet man auf Swahili mit „Pombe“ Biersorten, die traditionell durch Fermentieren von Hirsen oder Bananen entstehen. Der Verkauf von Hirsebier ist in ländlichen Regionen ein wichtiger Nebenverdienst für Frauen.

Hopfen im Bier liefert
Geschmack

Um Geschmack und Haltbarkeit des Bieres zu verbessern, wohl aber auch zur Gesundheitsförderung wurden dem Bier seit alters her verschiedene Zusatzstoffe wie Eichenrinde, Wermut, Schafgarbe, Fenchel oder Salbei beigemischt. Psychotrope Kräuter wie Bilsenkraut und Stechapfel erhöhten die Alkoholwirkung. Erst im April 1516 beschloss der Bayerische Landständetag, dass zur Herstellung des Bieres nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden dürften. Damit ist das Reinheitsgebot von 1516 die älteste, noch heute gültige Lebensmittelgesetzgebung der Welt.
Die Teilnehmer erfahren bei der Veranstaltung viele weitere Geheimnisse und Wissenswertes zum Thema Bier. Tickets kosten fünf Euro. Die Mitarbeiter des Tropengewächshauses bitten zur besseren Planung um Anmeldung unter Tel. 05542-981231.