Russische Waisenkinder besuchen Bad Sooden-Allendorf
|Da gibt es ein Waisenhaus in Brjansk/Russland, über 2000 km entfernt von Bad Sooden-Allendorf, aber in unmittelbarer Nähe von Tschernobyl gelegen. Dort leben 78 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 15 Jahren. Sie alle verbindet ein gemeinsames Schicksal: sie leben als Waisenkinder in einem am stärksten radioaktiv kontaminierten Gebiet Russlands. Und dann gibt es da diesen Verein: Hilfe für Tschernobylkinder in Brjansk e.V., dessen Vorsitzende, Dr. Ljuba Schmidt, sich seit Gründung des Vereins 1992, mit einem Team aus engagierten Helfern, unermüdlich für diese Kinder einsetzt. Schon seit einigen Jahren organisiert der Verein Erholungsaufenthalte in Deutschland für Kinder ohne Kindheit. In diesem Jahr dürfen sich Ira, Sascha, Serjoscha, Dascha und Slawa hier zweieinhalb Wochen lang erholen. Frau Dr. Schmidt organisierte ein abwechslungsreiches Programm, bei dem die Kinder Spiel und Spaß bei den täglichen Veranstaltungen und Unternehmungen erfahren, gleichzeitig Kraft und Lebensmut tanken und sich gesundheitlich und psychisch stabilisieren. Wie viel Zeit, Telefonate und bürokratische Vorgänge mag es wohl gekostet haben, diesen Aufenthalt allein durch Spenden und Sponsoren kostenfrei auf die große Reise zu bringen? Erster Anlaufpunkt nach 37-stündiger Fahrt im Kleinbus war Reuden, wo der Verein ein ehemaliges Forsthaus zu einem gemütlichen Kinderbauernhof umgebaut hat. Die nächsten Tage verbringen die Kinder mit ihren drei Betreuern auf der Burg Ludwigstein. Unter den Betreuern die stellvertretende Direktorin des Waisenhauses Schukowa – Elena Petrakowa – sowie die Vorsitzende der „Reudener Kolchose“ in Brjansk, Valentina Izkowa. Von der Burg aus starten sie zu den verschiedensten Unternehmungen. Am Montag, den 20.07.2015 stand beispielsweise eine Stadtführung mit Frau Holle in Bad Sooden-Allendorf auf dem Plan, die ebenso wie der Besuch der Spiel-Golfanlage und Werratal-Therme durch das Stadtmarketing der Kurstadt ermöglicht wurde. Am Dienstag wurde die Gruppe vom Söder Pfarrer Dr. Daniel Bormuth und seinen Konfirmanden in das hiesige Freibad eingeladen. Die Eltern eines Konfirmanden boten zudem ein gemeinsames Grillen im Anschluss auf der Anlage des Geflügelzuchtvereins an. Pfarrer Bormuth nutzte die Gelegenheit zur Integration der am Ort lebenden Flüchtlinge und brachte diese gleich mit in das Schwimmbad. Für die Kinder wird dieser Aufenthalt sicher ein nachhaltiges Erlebnis sein, an das sie noch lange zurückdenken werden.