„Lesen heißt, mit einem fremden Kopf zu denken“

„Toller Vortrag!“, notiert sich Jurorin Marita Waßmann über den jungen Vorleser Leon Brinkmann. Leon trägt mit erwachsen wirkender Stimme und souveränem Auftritt aus dem von ihm selbst gewählten Text vor, dem Patrick-Ness-Thriller „Die Flucht“: Darin versucht der junge Held, ein Waisenjunge, hartnäckig den Nebel um seine Herkunft zu lüften. Auch den Fremdtext – Cornelia Funkes „Drachenreiter“ – liest Leon unaufgeregt und mit seiner ganz eigenen Färbung.
Jurymitglied Hoang Nhung aus der Klasse G10a ist begeistert und empfiehlt Leon, unbedingt einmal an einem Poetry Slam teilzunehmen.

Justus Krengl tritt ebenfalls sehr sicher auf. Den Abschluss seines Wahltextes „Dämon der Rache“ von Hendrick Buchna beherrscht er auswendig, sodass er bei Vortragsende sogar über eine lange Passage hinweg Blickkontakt mit dem Publikum halten kann und auf diese Weise einen beeindruckenden Schlussakkord liefert. – Sevda Acar liest sehr flüssig aus dem Roman „Conni & Co“ von Julia Böhme und setzt vor allem die Dialoge treffend um. – Mit exzellenter Betonung überzeugt auch Sophie Faßhauer, die aus dem Astrid-Lindgren-Klassiker „Ronja Räubertochter“ vorträgt. – Eine solide und durchweg fehlerfreie Leistung bietet Anton Brücher, der aus der nun schon 10. Episode von „Gregs Tagebuch“ liest. – Lukas Langefeld kann die Handlung seines Wahltextes „Marcus Gladiator“ in geradezu druckreifer Manier erläutern – und Marie Völker trägt mit „Yolo, der wildgewordene Pudding“ von Gerlis Zilgens einen sehr amüsanten Roman über die Tochter eines geschiedenen Ernährungsberater-Ehepaares vor, in dem die junge Heldin vehement das Grundrecht eines Kindes auf Nuss-Nougat-Schokolade verteidigt.

Wie soll man sich angesichts eines solchen Füllhorns erlesener Leistungen bloß für einen Sieger entscheiden, mag jeder in der 5-köpfigen Jury gegrübelt haben (zu der obendrein die Buchhändler Ursula Vogeley und Wolfgang Frühauf sowie Schreibdozent Stefan Schwidder gehören). – Als letzte Kandidatin tritt Anna Mark auf, die aus David Wilsons Roman „Für alle Fälle, Jeremy James“ vorliest, in dem es um die blühende Fantasie eines kleinen Jungen geht. Anna trägt daraus eine zentrale und witzige Passage vor, sie unterstützt die Komik der Erzählung dabei mit situationsgerechter Stimmführung.

Die Titel der Schulsieger gehen nach langer Auswertung der Beobachtungen schließlich an Anna Mark und an Leon Brinkmann, den jungen Mann mit dem besonderen Vortragsstil. Sehr erfreulich: Die Endrunde der Klassensieger war diesmal ganz ausgeglichen mit vier Mädchen und vier Jungen besetzt – und alle haben ihre Texte souverän vorgestellt.

„Jeder von euch ist für mich ein Sieger“, versichert die 16-jährige Jurorin Hoang Nhung Pham den Kandidaten. „Vor vier Jahren habe ich selbst noch hier vor Publikum sitzen und vortragen müssen – ich weiß genau, wie sich das anfühlt. Toll, dass ihr das gemacht hat – viele Leute trauen sich sowas ja gar nicht!“

Zu Beginn der Veranstaltung war das junge Schüler-Publikum noch gefragt worden, wozu Bücherlesen eigentlich gut ist: „Man kann sich besser in andere Menschen hineinversetzen“, war eine Antwort. Eine andere lautete: „Lesen heißt, mit einem anderen Kopf zu denken, die Welt mit anderen Augen zu sehen“.
Mögen die Schüler nach diesem Erlebnis Spaß daran haben, literarische Abenteuerreisen in fremde Welten und in fremde Köpfe zu unternehmen.
urorin Marita Waßmann über den jungen Vorleser Leon Brinkmann. Leon trägt mit erwachsen wirkender Stimme und souveränem Auftritt aus dem von ihm selbst gewählten Text vor, dem Patrick-Ness-Thriller „Die Flucht“: Darin versucht der junge Held, ein Waisenjunge, hartnäckig den Nebel um seine Herkunft zu lüften. Auch den Fremdtext – Cornelia Funkes „Drachenreiter“ – liest Leon unaufgeregt und mit seiner ganz eigenen Färbung.
Jurymitglied Hoang Nhung aus der Klasse G10a ist begeistert und empfiehlt Leon, unbedingt einmal an einem Poetry Slam teilzunehmen.

Justus Krengl tritt ebenfalls sehr sicher auf. Den Abschluss seines Wahltextes „Dämon der Rache“ von Hendrick Buchna beherrscht er auswendig, sodass er bei Vortragsende sogar über eine lange Passage hinweg Blickkontakt mit dem Publikum halten kann und auf diese Weise einen beeindruckenden Schlussakkord liefert. – Sevda Acar liest sehr flüssig aus dem Roman „Conni & Co“ von Julia Böhme und setzt vor allem die Dialoge treffend um. – Mit exzellenter Betonung überzeugt auch Sophie Faßhauer, die aus dem Astrid-Lindgren-Klassiker „Ronja Räubertochter“ vorträgt. – Eine solide und durchweg fehlerfreie Leistung bietet Anton Brücher, der aus der nun schon 10. Episode von „Gregs Tagebuch“ liest. – Lukas Langefeld kann die Handlung seines Wahltextes „Marcus Gladiator“ in geradezu druckreifer Manier erläutern – und Marie Völker trägt mit „Yolo, der wildgewordene Pudding“ von Gerlis Zilgens einen sehr amüsanten Roman über die Tochter eines geschiedenen Ernährungsberater-Ehepaares vor, in dem die junge Heldin vehement das Grundrecht eines Kindes auf Nuss-Nougat-Schokolade verteidigt.

Wie soll man sich angesichts eines solchen Füllhorns erlesener Leistungen bloß für einen Sieger entscheiden, mag jeder in der 5-köpfigen Jury gegrübelt haben (zu der obendrein die Buchhändler Ursula Vogeley und Wolfgang Frühauf sowie Schreibdozent Stefan Schwidder gehören). – Als letzte Kandidatin tritt Anna Mark auf, die aus David Wilsons Roman „Für alle Fälle, Jeremy James“ vorliest, in dem es um die blühende Fantasie eines kleinen Jungen geht. Anna trägt daraus eine zentrale und witzige Passage vor, sie unterstützt die Komik der Erzählung dabei mit situationsgerechter Stimmführung.

Die Titel der Schulsieger gehen nach langer Auswertung der Beobachtungen schließlich an Anna Mark und an Leon Brinkmann, den jungen Mann mit dem besonderen Vortragsstil. Sehr erfreulich: Die Endrunde der Klassensieger war diesmal ganz ausgeglichen mit vier Mädchen und vier Jungen besetzt – und alle haben ihre Texte souverän vorgestellt.

„Jeder von euch ist für mich ein Sieger“, versichert die 16-jährige Jurorin Hoang Nhung Pham den Kandidaten. „Vor vier Jahren habe ich selbst noch hier vor Publikum sitzen und vortragen müssen – ich weiß genau, wie sich das anfühlt. Toll, dass ihr das gemacht hat – viele Leute trauen sich sowas ja gar nicht!“

Zu Beginn der Veranstaltung war das junge Schüler-Publikum noch gefragt worden, wozu Bücherlesen eigentlich gut ist: „Man kann sich besser in andere Menschen hineinversetzen“, war eine Antwort. Eine andere lautete: „Lesen heißt, mit einem anderen Kopf zu denken, die Welt mit anderen Augen zu sehen“.
Mögen die Schüler nach diesem Erlebnis Spaß daran haben, literarische Abenteuerreisen in fremde Welten und in fremde Köpfe zu unternehmen.