Herbert Stettinius feiert am 10. August seinen 90. Geburtstag

Ausgabe201608_13_BSA_ohneS10-11Am 10. August feiert Herbert Stettinius in Bad Sooden-Allendorf, Sudetenstraße 51, seinen 90. Geburtstag. Herr Stettinius wurde am 10. August 1926 in Oppeln/Oberschlesien geboren. Hier verbrachte er seine Jugend und besuchte das humanistische Gymnasium. Mit 17 Jahren wurde er zur Kriegsmarine einberufen und erst Anfang 1947 aus der Gefangenschaft nach Wunstorf entlassen. Dort fand er direkt eine Lehrstelle in einem Zimmereibetrieb. Bereits ein Jahr später machte er seine Gesellenprüfung und 1953 die Meisterprüfung in einem großen Betrieb in Duisburg.

Durch seinen Beruf lernte Herr Stettinius viele Architekten kennen. Diese empfahlen ihm, sich selbständig zu machen, was er 1959 auch umsetzte. Er richtete sich in Duisburg einen Zimmereibetrieb ein, den er bis zu seinem 65. Lebensjahr führte. Daneben bereiste er alle Kontinente, sogar seine Heirat fand in der White Chapel in Las Vegas statt.

Kurz vor dem Ruhestand lernte er durch einen Besuch Bad Sooden-Allendorf kennen und lieben. Ihm imponierte die Stadt und er beschloss, sich hier niederzulassen und den Altersruhesitz zu errichten. Gesagt getan – Herr Stettinius baute ein Haus und zog 1997 nach Bad Sooden-Allendorf. Viele seiner damaligen Kollegen konnten dies nicht verstehen. Aber Herr Stettinius war überzeugt, dass bald es keine innerdeutsche Grenze mehr geben würde. So kam es dann ja auch.

Auf Anfrage des damaligen Bürgermeisters, Erich Giese, begann Herbert Stettinius, sich ehrenamtlich zu engagieren. Nach und nach übernahm er die Restauration verschiedener reparaturbedürftiger Bauten, z.B. das Hospital, das historische Gradierwerk oder das Alte Badehaus im Kurpark. Aber auch eigene Projekte wie der Siedekot oder den Diebesturmausbau wurden von ihm planerisch begleitet.

Mit 81 Jahre musste sich Herbert Stettinius aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe setzen. Von der Stadt wurde er mit einer Entlassungsurkunde als ehrenamtlicher Stadtbaumeister ausgezeichnet. Viele Ehrungen wurden Herrn Stettinius aufgrund seines langjährigen Einsatzes für die Stadt zuteil, z.B. 1983 die Stadtmedaille anlässlich des 75. Geburtstag. Ein Jahr später wurde er vom Bundespräsidenten nach Schloss Bellevue zum gemeinschaftlichen Essen eingeladen. 1985 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Auch war er der erste Empfänger der Goldmedaille für ehrenamtliche Arbeit der Vereinsbank. So wurde er als Architekt und Handwerker über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Einen besonderen Dank möchte Herr Stettinius seiner Ehefrau Elfriede aussprechen, die während dieser langen Zeit des Ehrenamtes viele Arbeiten zuhause übernahm, die sonst der Mann zu verrichten hat. Anders wäre es nicht möglich gewesen, täglich acht Stunden für die Stadt tätig zu sein.

Neben dem Einsatz vor Ort pflegte Herr Stettinius aber ein weiteres besonderes Hobby – den Modellbau. Speziell baute er mehrere Modelle des Gradierwerkes. Eines steht heute in der Partnerstadt Landivisiau in Frankreich, eines im Salzmuseum, das dritte (besonders große) in Bad Frankenhausen, der Partnerstadt am Kyffhäuser. Auch für die benachbarte Kurstadt Heiligenstadt entwarf er ein Modell eines Gradierwerkes.

Auch wir gratulieren Herr Stettinius zum 90. Geburtstag von hier aus ganz herzlich und wünschen weiterhin alles Gute und viel Gesundheit. Für seine langjährigen Verdienste und unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Stadt hat er große Anerkennung der Öffentlichkeit und der Verantwortlichen errungen.

Anlässlich des 90. Geburtstages erhält Herr Stettinius Urkunden und Glückwünsche des Hessischen Ministerpräsidenten, des Landrats