Cambridge Business-Prüfungen in BSA

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v.l.o.: Niklas Renneke, Marius Langefeld, Gerrit Brhel, Lea Giordano, Marcel Nieland, Lillian Geißer, Ceddric Hempel, Michel Sabitov; v.l.u.: Paulina Hildebrand, Lea Sauer, Tabea Schluckebier, Julia Fricke, Elisa Codausi

Es war die Hölle – ich bin garantiert durchgefallen“, sagten viele Schüler , als sie das „Mündliche“, den letzten der vier Teile der Cambridge-Business-Prüfung, absolviert hatte:

In diesem berufsorientierten Englisch-Examen mussten sie und ihre dreizehn Kollegen aus den 10. Klassen der Rhenanus-Schule englische Geschäftstexte lesen und verfassen, auf Kundenbeschwerden reagieren, Produktpräsentationen verstehen oder die Gestaltung eines Konferenzraumes diskutieren. Die Prüfungsaufgaben kommen zentral von der Universität Cambridge, sind weltweit einheitlich, finden in allen Ländern am selben Tag unter einheitlichen und äußerst strengen Bedingungen statt und werden allesamt in Cambridge ausgewertet, bis auf die mündlichen Prüfungen. Diese werden von englischen Muttersprachlern durchgeführt und beurteilt, die am Prüfungstag eigens in die Schulen der Kandidaten reisen, um diesen vor Ort auf den Zahn zu fühlen.

Ein Jahr lang hatten die Kandidaten sich in einem speziellen Kurs auf diese Prüfung vorbereitet, für die sie obendrein eine Gebühr von 110 € entrichten müssen, die nicht erstattet werden kann. Umso größer die Spannung und die Nervosität, als die angereiste Prüferin den Schülern so überhaupt kein Feedback geben mochte: „Die hat niemals gelächelt, war bestimmt alles falsch, was wir gemacht haben.“, sorgten sich auch Paulina und Tabea. Aber war das strenge Gesicht der Prüferin womöglich selbst auch Teil des Prüfungsmodus?

Tatsächlich ist es ihr wie allen anderen „supervisors“ untersagt, den Kandidaten irgendeine Rückmeldung über Erfolg oder Misserfolg einer Prüfung zu geben ‒ anders etwa als deutsche Lehrer, die Examenssituationen in aller Regel durch ermutigendes Lächeln und die Würdigung akzeptabler Antworten möglichst stressfrei zu gestalten versuchen.

So blieb den Kandidaten nichts anderes, als monatelang auf ihre Resultate aus Cambridge zu warten bzw. einen passwortgeschützten Link auf die Examens-Website zu nutzen, um vorab ganz privat einen Blick auf die eigenen Ergebnisse zu riskieren. Und die waren gar nicht so schlecht. Tatsächlich haben in diesem Jahr alle 14 Business-English-Kandidaten ein Zertifikat erreicht: Zwei von ihnen lagen mit ihren Ergebnissen zwischen 50 und 70 Prozent (Zertifikat A2), sieben erreichten ein Resultat zwischen 70 und 85 Prozent (Pass B1), zwei Schülerinnen erhielten das Zertifikat „Pass with Merit“, für das mehr als 85 Prozent der Lösungen korrekt sein müssen und den Vogel schossen gleich drei Schüler ab, die das Zertifikat „Pass with distinction“ erhielten. Dazu müssen mindesten 94 Prozent der möglichen Punkte erreicht werden.

Für das Traumresultat erhielten Niklas Renneke, Lea Giordano und Gerrit Brhel aus der Klasse G10b statt des angestrebten B1-Zertifkats gleich das nächst-
höhere Diplom der Stufe „B2“.

Und was wurde nun aus dem eingangs erwähnten Qualen? Gemeinsam mit seiner Klassenkameradin Julia Fricke (G10a) erreichte Michel Sabitov den Level „Pass with Merit“ ‒ bestanden mit besonderem Verdienst. Da hat der Ritt durch die Hölle sich doch gelohnt. Alle vierzehn Kandidaten können nun bei ihren Bewerbungen ein weltweit anerkanntes Englisch-Zertifikat vorlegen, das obendrein Vertrautheit mit der Sprache und dem Textmaterial der Geschäftskommunikation bescheinigt.